65 DAYS OF STATIC – The fall of math

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Kann man Postrock mit Elektronik verbinden? Natürlich, kann man. Dann klingt das Ergebnis meist so ähnlich wie NOTWIST, DAVID KITT oder THE ONE A.M. RADIO. Aber lässt sich diese eher ruhige Musikrichtung auch mit richtig aggressiven Techno-Beats kombinieren? Fast unvorstellbar, aber es klappt tatsächlich! Den Beweis treten vier junge Herren aus Sheffield unter dem Namen 65 DAYS OF STATIC an. Denn wo Elektronik-Parts bisher eher dezent im Hintergrund standen, egal ob unauffällig oder verquer, setzen die vier Engländer die Drum ’n Bass-Beats auch mal bewusst in den Vordergrund. Das ist stellenweise durchaus ein wenig anstrengend und weckt hin und wieder gar Erinnerungen an den Lärm von ATARI TEENAGE RIOT, aber über den größten Teil des Albums kombinieren sie die einzelnen Elemente, trotz der Widersprüchlichkeiten, erstaunlich gut. Dabei gelingt es der Band, die Postrock-typischen Steigerungen der Gitarren mit der Energie der Elektronik zu ergänzen, so dass das Resultat letztendlich noch kraftvoller ausfällt, als es eh schon wäre. Zwischenzeitlich tritt die Elektronik zwar auch hier in den Hintergrund, aber das tut auf der Gesamtlänge des Albums nur gut. Absolute Anspieltipps sind das eher ruhige „This cat is a landmine“ und das schon fast bombastische „Hole“. Ich bin gespannt, was man von der Band noch erwarten kann, wenn es sich hierbei erst um das Debüt-Album handelt. Und wer nach wie vor denkt, dass man Dinge nicht vermischen sollte, die nicht zusammengehören, dem sei gesagt, dass auch Kakao mit Chili schmeckt!