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THE USED – Heartwork

OK, ich gebe dann mal als allererstes zu, dass ich THE USED bislang nur vom Namen her kannte. Ziemlich unvoreingenommen hat dann dieser Tonträger Premieren-Charakter. Vor 18 Jahren wurde das unbetitelte Debüt veröffentlicht, und THE USED sind, bevorteilt von der damals neu aufkommenden Emo/Screamo-Szene, zu einer ziemlichen, wenn man das so schreiben kann, Rock-Größe herangewachsen. Vielleicht ist es auch manchmal ein Vorteil, wenn man in seiner Beurteilung nicht die vorherigen Veröffentlichungen mit einbezieht, Album X mit Album Y vergleicht und das Album Z war eh das Beste – da kann ich leider nicht meinen Senf dazugeben. Satte 46:17 Spielzeit in 16 Songs, wobei zwei Interludes hier eigentlich zu vernachlässigen sind, passen aber trotzdem in das Gesamtkonstrukt, da diese jeweils gute Übergänge zu den darauffolgenden Songs bieten. Ehrlich gesagt habe ich ein wenig Mühe, die ganzen Eindrücke, die THE USED so in ihrem elften Album hinterlassen, zu verarbeiten. Gleich der erste Song ist schon einmal ein ziemliches Brett und „Paradise lost, a poem by John Milton“ vielleicht der beste Song vom Album. Diese Facette von THE USED gefällt mir mit am besten, schnelle melodisch und punkrockbeeinflusste Rock-Musik. Was dann geboten wird, ist sehr erwachsen gereifte Rockmusik, mal härter, aber auch mal discomäßig, wie „Clean cut heals“. Beim Song “The lighthouse” geht es wieder relativ poplastig zur Sache. Und wer könnte da nicht besser passen als Mark Hoppus von BLINK-182. Wem hier seine ausgereiften Sachen, wie von +44, gefallen, ist hier bestens bedient. Travis Baker von BLINK-182 und den TRANSPLANTS und Caleb Shomo von BEARTOOTH machen das Namedropping perfekt und zeigen gleichzeitig die Experimentierfreude und Bereitschaft dazu auf, seine Musik zu entwickeln. Das Album ist gespickt mit atmosphärischen Songs. Egal ob es mal langsam zur Sache geht ober wieder Fahrt aufgenommen wird. Stimmgewalt ist dann auf jeden Fall geboten durch den ständigen Wechsel von Clean-Gesang und Screams. Emotionalität verpackt in grenzüberschreitendem Post-Hardcore, der wahrscheinlich über die gesamte Schaffensphase der Band gereift ist, und das gefällt.