You are currently viewing THE TWILIGHT SAD – 15.11.2019, Mojo Club (Hamburg)
Foto: Timo Neuscheler

THE TWILIGHT SAD – 15.11.2019, Mojo Club (Hamburg)

Manchmal dauert es mit dem Durchbruch eben etwas länger. Dass es THE TWILIGHT SAD bereits seit 2003 gibt und sie 2008 als Vorband für MOGWAI erstmals in Deutschland auf Tour waren, wissen sicherlich die wenigsten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Schotten bereits mehrere US-Touren hinter sich, bevor nach zehn Jahren alles auf den Prüfstand gestellt wurde. Wie soll es weitergehen? Soll es überhaupt weitergehen?
Es ging weiter. Und mit ihrem vierten Album kam der Stein plötzlich so richtig ins Rollen.
Es folgten Konzerte zunächst im Vorprogramm von EDITORS, später sogar zusammen mit THE CURE. Dabei handelte es sich nicht nur um einmalige Support-Slots – insgesamt mehr als 70 Mal traten THE TWILIGHT SAD zusammen mit den Mannen um Robert Smith auf. Dass das von der Allgemeinheit nicht unbemerkt bleibt, ist klar, und so folgten in Hamburg nach Headline-Tours im Kleinen Donner (2015), Konzerte im Molotow (2018) und schließlich im Mojo. Auch heute war der Kellerclub am Anfang der Reeperbahn gut gefüllt als es nach dem laut rockenen Duo MAN OF MOON, ebenfalls aus Schottland, gegen neun Uhr mit TWILIGHT SAD losging.
Eröffnet wurde ihr Set mit den ersten beiden Stücken ihres neuen Albums „It won’t be like this all the time“, das an diesem Abend fast komplett durchgespielt wurde. Dies überrascht nicht, schließlich liegt der Vorgänger bereits fünf Jahre in der Vergangenheit und mit der Zeit gingen auch einige Besetzungswechsel einher. Doch die neuen Songs funktionierten ausgesprochen gut, manch einer spricht sogar vom besten Album in ihrer bisherigen Karriere. Natürlich sind die Dark Wave-und Post-Punk-Einflüsse von Bands wie DEPCHE MODE, THE CURE und JOY DIVISION (auch in James Grahams autistisch anmutender Performance) nach wie vor unverkennbar, doch verglichen mit ihrem damaligen Auftritt im Kleinen Donner hat man das Gefühl, dass Graham sowohl gesanglich als auch stilistisch in den neuen Songs besser angekommen ist als je zuvor.
Nach anderthalb Stunden wurde das Set mit dem alten Stück „And she would darken the memory“ von ihrem Debüt ohne weitere Zugaben abgeschlossen wurde. Es war alles gesagt. Ein schöner Abend.