RÖY NÜRNBERGER – Blockflötengrüße aus Wattenscheid

Bands, die klarmachen, was man zu erwarten hat, sind ja per se irgendwie sympathisch. Ob nun „Dorfpunk“ oder eben „Blockflötengrüße aus Wattenscheid“, tiefgründige Mitdenkmusik erwartet da wohl niemand. RÖY NÜRNBERGER greift mit seiner 5-Track-EP in die Trickkiste und zieht dabei MAMBO KURT und DIE ÄRZTE aus ihr hervor. Der kleine Silberling bietet Spaß für manche Bad-Taste-Party, so viel steht fest. Fast schon natürlich ist es dabei, dass die Riffs direkt ins Ohr gehen und man spätestens bei „Toi, toi, toi, Röy!“ mitsingen kann und… ja, muss. Sind die Reime auch noch so vorhersehbar, ulkig ist´s allemal. Gewürzt wird das Ganze mit einem humorvollen Lebenslauf, einem Brief von der Mama und jeder Menge Unfug. Natürlich kann ein solches Album nur in Hameln das Licht der Welt erblicken, wo die Blockflöte ihre größten Erfolge feierte. Denn sie setzt dem Gesamtwerk die Krone auf, Blockflöte ist Rock´n´Roll, und RÖY NÜRNBERGER spielt auf ihr Soli wie aus einem Guss. Da muss manallen Musiklehrerinnen dankbar sein, dass sie immer wieder auf dieses Instrument zurückgreifen. Wer einfach Spaß an Unsinn, Schlagerrhythmen und -melodien sowie James Bond hat, der sollte hier aber dermaßen zugreifen, denn mindestens ein Lächeln dürfte hier über die Gesichter huschen.
„Baby, nimm das Voltaren – und dann lass uns einfach geh´n.“ („Ri-Ra-Rutschpartie“)

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.