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MOONSPELL – Under satanae

Ihr wolltet schon immer mal wissen, wie theatralischer Düster-Metal mit einem Schuss Erotik klingt? Tja, was soll ich sagen – ich auch! Und obwohl der Pressetext zur aktuellen MOONSPELL-Langrille „Under satanae“ genau diese Art von Musik verspricht, konnten meine Lauscher beim Reinhören diese Elemente nicht so wirklich vernehmen.
Dabei ist es jammerschade um die fünf Portugiesen, die mit „Wolfheart“ und „Irreliegious“ Mitte der Neunziger zwei absolute Sahneschnitzel feiner Düstermucke abgeliefert haben. An diese Qualität konnte die Band mit ihren Folgealben jedoch bei weitem nicht mehr anknüpfen. Vieles klang zwar bemüht, aber konnte stets den Eindruck nicht verdrängen, dass die Band auf der Suche nach einem eigenen Stil war und oft in trüben Gewässern fischte. Der Elan und die Hitdichte von „Wolfheart“ und „Irreligious“ blieben einfach unerreicht.
So macht es durchaus Sinn, dass MOONSPELL mit „Under satanae“ in der Vergangenheit kramen und einen bunten Blumenstrauß der Pre-Wolfheart-Ära neu eingezimmert haben. Und dieser Blumenstrauß enthält neben dem komplett neu aufgenommenem Debüt-Album „Under the moonspell“ das 93er Demo „Anno satanae“ und mit „Serpent spell“ sogar einen Song aus dem Jahre 1992, als die Band noch unter dem Namen MOIRBID’S GOD durch die Lande zog.
Dass altes Material aber nicht zwangsläufig legendär sein muss, wird schon nach den ersten Klängen überdeutlich. Während der Sound richtig knackig durch die Boxen fegt, wirkt die musikalische Mischung aus Kreisch-, Flüster-, Sprech-, und Frauengesang mit Rumpel-Riffs und Keyboard-Einsprengseln doch recht uninspiriert. Echte Killer-Melodien oder Aha-Refrains findet man hier genauso wenig wie Bananenbäume in der Antarktis. Dafür klingt die Band einfach zu limitiert.
Fazit: Für Fans, die ihren Backkatalog vervollständigen möchten, sicherlich ein gefundenes Fressen. Alle anderen hören lieber in die weitaus besseren Alben „Wolfheart“ oder „Irreligious“ rein.