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LUSTFINGER – Es gibt nichts zu bereuen

Es ist mittlerweile das elfte Album der Münchner Band LUSTFINGER – und das hört man auch. Hier ist jeder auf jeden abgestimmt, man kann sich aufeinander verlassen, und man weiß sehr genau, was man tut. Deutscher Punkrock der alten Schule, nach vorne, direkt und auch klar in den Lyrics. Dennoch klingt „Es gibt nichts zu bereuen“ auch etwas altbacken, in der Zeit hängen geblieben – und auch ein bisschen mehr als ein bisschen nach DIE TOTEN HOSEN (und leider zu wenig nach DIE ÄRZTE). Alles nett anzuhören, alles mit der „richtigen“ Einstellung dahinter, aber alles auch irgendwie unspektakulär und bekannt. Es fehlen die spritzigen Ideen im perfekten Spiel der Instrumente, es fehlen die besonderen Texte, die über das allgemein Bekannte und Verlangte hinausgehen, es fehlt der Mut, etwas mal einfach anders zu machen. So kommt es mir jedenfalls vor, hier geht es um Themen, um die es natürlich immer geht, die aber alle schon beackert sind und das größtenteils auch schon intensiver und besser („Gegen die Schwerkraft“). Was bleibt, ist ein durchschnittliches Pop-Punk-Album mit mehr Tiefen als Höhen – und ein komisches Gefühl im Bauch.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.