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LOVE A – Nichts ist neu

Ich war ja schon ein wenig gespannt, in welche Richtung die neue LOVE A-Platte geht. Denn nachdem man ihre ersten beiden Veröffentlichungen „Eigentlich“ und „Irgendwie“ trotz ihrer unverkennbaren Indie-Bestandteile trotzdem noch grob in die Punk-Schublade einordnen konnte, sind sie mit ihrem 2015er Album „Jagd und Hund“ endgültig im Indierock-Sektor angelangt. Insofern stellte sich bezüglich “Nichts ist neu“ die Frage, ob LOVE A den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten oder wieder eine Rolle rückwärts machen. Um es vorweg zu nehmen: Ersteres ist der Fall. Die schrammeligen Gitarren von einst sind atmosphärischen Klangteppichen gewichen, und würde bei dem Begriff „erwachsen“ nicht umgehend die Punk-Polizei vor der Tür stehen, müsste man ihn in diesem Zusammenhang wahrscheinlich bemühen. Ein gutes Beispiel ist das Stück „Nachbarn II“, welches geradezu wie eine Verneigung von dem New Wave der 80er Jahre erscheint. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – ist auch Album Numero 4 ein ausgesprochener Leckerbissen geworden, denn ähnlich wie TURBOSTAAT sind auch LOVE A in der Lage, sich ohne ernsthafte Qualitätseinbußen weiter zu entwickeln. Wo das wohl noch hinführen mag…

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.