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HEAVY HEART – Closer

 
HEAVY HEART sind ein gutes Beispiel dafür, dass Punkrock nicht zwangsweise schnell und hart gespielt werden muss. Zwar ist der Opener „We’ll be around“ noch vom SCREECHING WEASEL-artigem Drei-Akkorde-Poppunk geprägt, doch im weiteren Verlauf des Albums richtet sich das Geschwisterpaar Melodie & Melancholie auf „Closer“ zusehends häuslich ein. Das kann sich mal in kleinen Emo-Abstechern („Out of love“) oder Indie-Momenten („Sub 120“, „A certain kind of death“) äußern, mitunter aber auch in einer Ballade wie „Miseries“ enden. Wenn sich die Franzosen in Stücken wie „Enlightened“ oder „A place for beauty“ dann wieder verstärkt dem Punkrock zuwenden, muss ich irgendwie an die ebenfalls auf Gunner Records beheimateten WESTERN SETTINGS denken, die eine ähnliche Vorliebe für unaufgeregte Midtempo-Hymnen haben. Gerade jetzt, wo die Tage kürzer und dunkler werden, bieten HEAVY HEART somit eine entspannte Alternative zum sonstigen Punkrock-Einheitsbrei.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.