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CHRISTIAN KJELLVANDER – Introducing the past

Auf V2 ist gerade eine Compilation mit älteren Stücken von CHRISTIAN KJELLVANDER erschienen. Außerdem enthalten: Songs seiner alten Band LOOSEGOATS und Duette mit seinem Bruder als SONGS OF SOIL. Zusätzlich erschien in diesem Jahr bei V2 sein Solodebüt „Songs from a two-room chapel“. Nach fast einem Jahr auf Tour spielt er nun seine vorerst letzten Shows als Support der CARDIGANS und an seinen freien Tagen auch mal spontan ein Konzert mit GRANDADDY. Bevor er sich ein wenig Zeit für ein Interview nimmt.

Bist du heute ein wenig entspannter?
Ich war gestern auch entspannt, allerdings hat man uns gesagt, dass Amsterdam und Hamburg viel näher beieinander lägen, deswegen haben wir zu lange mit der Abfahrt gewartet, und das Interview musste leider ausfallen.

Wie hat dir persönlich die Show gestern gefallen?
Sie war sehr gut. Ich hatte viel Spaß und das Venue war auch sehr schön.

Wie kommst du mit größeren Zuschauerzahlen zurecht? Kommst du dir auf der Bühne nicht manchmal etwas verloren vor?
Also, Konzerte wie im Knust sind eigentlich normal. Vor 200 bis 500 Leuten spielen wir in Schweden auch. Die Konzerte mit den CARDIGANS sind allerdings alle viel größer, und sie haben auch ein breiteres Publikum, das gerne viel redet, während ich spiele. Das stört manchmal. Gestern bei GRANDADDY war das besser, da waren eher die Musikliebhaber, die meine Musik zu schätzen wissen.

Wie sind die Reaktionen nach so großen Shows?
Eigentlich sind die Reaktionen meist positiv, auch wenn bei den großen Shows selten jemand kommt. Das ist bei kleinen Konzerten angenehmer.

Wirst du für „Introducing the past“ noch eine Clubtour in Deutschland machen?
Ich weiß es nicht. Eher nicht. Ich bin jetzt seit fast einem Jahr ununterbrochen auf Tour. Habe am Anfang kleine Shows gespielt, jetzt die großen. Ich habe eigentlich alles gemacht. Jetzt will ich erstmal relaxen, neue Songs schreiben und etwas Neues machen. Es ist mir wichtig, dass kein Stillstand herrscht.

War es für dich wichtig, „Introducing the past“ zu veröffentlichen?
Eher weniger. Mein Label wollte das. Aber du gibst und du nimmst. Sie wollten keine LOOSEGOATS-Platten veröffentlichen, und ich wollte keine einfachen Compilations machen. Deswegen gibt es eine Doppel-CD mit alten Sachen. Eine gute Sache. wie ich finde. Und LOOSEGOATS-Sachen sind auch drauf.

Dein Debüt „Songs from a two-room chapel“ hast du in einer alten Orgelfabrik aufgenommen. Wie war das?
Die Fabrik ist sehr groß, hat hohe Decken und überall ist Holz. So hat man einen unheimlich guten Raumklang, der viel Wärme erzeugt.

Hast du die Kontrolle über alles bei deinen Produktionen?
Ja, aber ich spiele nicht alle Instrumente selbst. Ich meine, ich könnte Piano und Bass spielen…

Jeder kann Bass spielen!
Ja, aber nicht jeder kann gut Bass spielen. Und ich habe einen sehr guten Bassisten. Ich mag es, Sachen mit anderen Leuten aufzunehmen, ansonsten hört man immer nur sich selbst spielen. Ich finde das komisch.

Wie habe ich mir eigentlich die Bandprobe eines Solokünstlers vorzustellen?
Ich sitze rum und spiele meine Songs. Gerade vor Aufnahmen oder wenn ich schreibe, so bis zu 150mal pro Song. Ich mache das auch sehr gerne. Außerdem verdiene ich meinen Lebensunterhalt damit. Es ist also alles eine gute Sache.

Glaubst du, dass Singer/Songwriter so wie früher BOB DYLAN oder heute du etwas für die Ewigkeit sind?
Qualität wird immer bleiben. Ein guter Song ist nicht nur für eine Generation, sondern er bleibt und überdauert so einiges.

Was für Ziele hast du für die nahe Zukunft?
Ich werde jetzt erstmal Urlaub machen über Weihnachten. Und dann wieder neue Songs schreiben. Vielleicht einfach alleine in einer Hütte sitzen. Ich habe ja kein Studio, sondern nur ein einfaches analoges Aufnahmegerät.

Wirst du wieder solo aufnehmen oder eine Band gründen oder die LOOSEGOATS reanimieren?
Die LOOSEGOATS waren ja meine Band, mit wechselndem Line-Up. Und SONGS OF SOIL waren nur mein Bruder und ich. Das wird überleben, so lange wir am Leben sind. Aber ansonsten wird die nächste Platte vermutlich viel softer und puristischer.

Dann wünsche ich dir noch viel Spaß vor einer riesigen Kulisse heute Abend.
Danke, ich hoffe es wird so gut wie gestern.