BURNING HEADS – Spread the fire

Die BURNING HEADS sind scheinbar nicht tot zu kriegen. Nach 20 Jahren Bandgeschichte und zwischenzeitlichen Ausflügen zu Epitaph Records sowie zum Major Sony Music sind die Franzosen mittlerweile beim zehnten Album Nummer angekommen und spielen immer noch guten, alten Melodic-Core, wie ihn einst Bands wie GOOD RIDDANCE und Konsorten groß gemacht haben. Egal ob Mid-Tempo-Hymnen wie „Competition“ und „Bomb the world“, oder straighte In-your-Face-Nummern wie „I just wanna be me“ – nach all den Jahren verstehen es BURNING HEADS immer noch, gute Lieder zu schreiben, die gleichermaßen Arsch treten und dennoch eingängig sind. Was ich auf „Spread the fire“ allerdings vermisse, sind die Dub- und Reggae-Einlagen, die die Band in der Vergangenheit gelegentlich eingestreut hat und die ihren Sound immer ein Stück weit aufgelockert haben. Während die BURNING HEADS auf ihrem 2002er-Album „Opposite“ den Punkrock fast gänzlich wegrationalisiert und sich an einem relaxten Reggae-Album versucht haben, versuchen sie es diesmal also genau andersrum und haben die Offbeat-Elemente komplett rausgeschmissen. Schade eigentlich. Aber dafür gibt es am Ende der Platte mit „Friday on my mind“ noch eine großartige EASYBEATS-Coverversion zu hören. Bleibt also festzuhalten: Die BURNING HEADS präsentieren sich noch immer in bestechender Form und sind gemeinsam mit UNCOMMON MEN FROM MARS diejenigen, die auch in dieser Dekade die Melodic-Punk-Fahne in Frankreich hoch halten. Und das ist verdammt noch mal gut so.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.