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ÁSGEIR – Bury the moon

Wäre da nur der instrumentelle Teil der Songs, wäre „Bury the moon“ ein ordentliches Songwriter-Album geworden. Aber ÁSGEIRs Stimme fügt dem Gerüst dann eben die Vielfarbigkeit, die Emotion und das Träumen hinzu – und so wird aus „Bury the moon“ ein besonderes, herausstechendes Songwriter-Album. Diese seltsam changierende Stimme, die sich nicht zwischen Bariton und Tenor zu entscheiden vermag, manchmal gar nach beidem gleichzeitig zu klingen scheint, setzt einen ganz besonderen Anreiz, lässt aufhorchen und zuhören. Dass aber auch das Gerüst überzeugen kann, ist dabei nicht unbedeutend, denn ohne eine tragfähige Grundlage geht eben gar nichts. Und diese wird mal durch ein marschierendes Schlagzeug, mal durch ein verträumt-genießerisches Piano, mal durch Keyboard-Teppiche und mal durch all das gleichzeitig gelegt. ÁSGEIR gelingt hier ein großer Wurf und es verwundert wenig, dass ihm damit in seiner Heimat Island bereits die Herzen zufliegen. So zart diese Songs teilweise sind, so stark werden sie im Zusammenspiel der einzelnen Teile. Dass es mal wieder einem Isländer gelingt zu zeigen, wie man eben ein besonderes Songwriter-Album gestaltet, ist zwar nicht verwunderlich, lässt aber hoffen, dass auch noch die restliche Bevölkerung dieser kleinen Insel anfängt, Musik zu veröffentlichen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.