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AKNE KID JOE – Die Jungs von AKJ

 

Ihr Konzert im Münchener Olympiastadion im September letzten Jahres hat offenbar Spuren bei AKNE KID JOE hinterlassen. Zumindest lässt es sich Sarah* (*Frau, auch in ner Band) nicht nehmen, zur Einleitung des neuen Albums einen zünftigen Stadion-Sprechchor zu intonieren. Doch keine Sorge – bereits das darauffolgende Stück „Danke fürs Gespräch“ holt die Hörerschaft in Sekundenbruchteilen auf den schrammeligen Boden der Deutschpunk-Realität zurück. Denn AKNE KID JOE bleiben sich selbstverständlich auch auf ihrem dritten Album treu: Musikalisch zwischen Drei-Akkorde-Riffs und Keyboard-Sounds, textlich zwischen Genie und Wahnsinn. Die Themenpalette reicht dabei von Begegnungen mit nervigen Mitmenschen („Danke fürs Gespräch“, „Die Hochzeit von meinem Cousin“) über totgelaufene Beziehungen („Abbruch“) und prominente Aluhut-Schwurbler („Wieso?!“) bis hin zu anarchistischen Prepper-, äh, Weltverbesserungsphantasien („Gestern, heute, morgen“). Die Festivals Rock im Park und Rock am Ring bekommen endlich die Hymnen, die sie verdienen, und in „Mein eigenes Café“ gibt es sogar noch eine gepflegte Pöbel-Rap-Abreibung durch die von mir hoch geschätzten HARTZ ANGELS. Aber was erzähl ich euch – AKNE KID JOE sind derzeit ja sowieso so etwas wie die Band der Stunde und bestimmt habt ihr eure Pre-Order-Bestellung für „Die Jungs von AKJ“ längst platziert. Für alle anderen gilt: Viel Spaß beim Rock am Ring / Rock im Park.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.